Buslenken: Ein Beruf fürs Leben

Gerhard und Veseljko sitzen beide seit rund 30 Jahren fest im Fahrersitz

Wer einen Beruf findet, der einen erfüllt, bleibt dabei – zumindest auf Gerhard und Veseljko trifft genau das zu. Trotz unterschiedlicher Lebenswege haben beide ihre Bestimmung im Buslenken gefunden und gehen dem nun schon seit Jahrzehnten mit Leidenschaft und Hingabe nach. Die vielen Vorteile des Berufs kennen die beiden nur zu gut.

Nach einer Lehre zum Maschinenschlosser wollte Gerhard eigentlich Lokführer werden. Doch damals gab es keinen Bedarf. Also wurde er Buslenker und ist sehr froh über diese Fügung des Schicksals. Mittlerweile fährt er schon seit fast 30 Jahren Bus. „Wenn ich in den Rückspiegel schaue und freundliche Gesichter und zufriedene Leute sehe, motiviert mich das jeden Tag aufs Neue“, sagt der kontaktfreudige Schwanenstädter. Als Buslenker bei Postbus ist er im Bezirk Vöcklabruck unterwegs und genießt vor allem den Kontakt zu seinen Fahrgästen. Er schätzt aber auch das selbständige Arbeiten und die flexible Arbeitszeit. „Ich habe grundsätzlich eine Vier-Tage-Woche mit fixem Dienstplan. Wenn ich dann aber doch an einem bestimmten Tag frei brauche, finden wir im Team meist eine Lösung dafür“, sagt Gerhard, der so seine Freizeit sehr gut planen kann.

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Auch Veseljko hatte den Einstieg ins Buslenken nicht geplant. 1993 kam der damals 22-Jährige während der Jugoslawienkriege nach Österreich und erhielt eine Arbeitserlaubnis als Buslenker. Seit über 30 Jahren übt er diesen Beruf nun aus und fährt heute für WWT in Oberösterreich. „Für mich ist wichtig, dass meine Fahrgäste sicher mit mir unterwegs sind. Ich habe eine große Verantwortung, genieße im Gegenzug aber auch die vielen Vorteile des Berufs“, sagt er. Für ihn ist das Buslenken eine angenehme Aufgabe, bei der er sauber wieder nach Hause kommt: „Ganz anders ist das beim Lkw-Fahren, das zudem auch körperlich anstrengende Arbeiten beim Umladen der Fracht erfordern kann. Beim Buslenken gibt es das nicht“.

Ein sicherer Job für die Zukunft

Buslenken ist ein krisensicherer Job, darüber sind sich Gerhard und Veseljko einig. Gerade jetzt, in Zeiten schwächelnder Wirtschaft gewinnt dieser Umstand bei der Job-Wahl zusehends an Bedeutung. „Als Buslenker merke ich, dass immer mehr Menschen den Öffentlichen Verkehr nutzen. Vor allem das KlimaTicket wird sehr gut angenommen und viele lassen mittlerweile das Auto zugunsten der Öffis stehen“, schildert Gerhard.

Um der Nachfrage gerecht zu werden, aber auch den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs voranzutreiben, braucht es Menschen, die sich für diesen sinnstiftenden Beruf entscheiden. Seit dem 1. Jänner 2024 steht dieser daher auch auf der Liste der Mangelberufe. Qualifiziertem Lenk-Personal aus Nicht-EU-Ländern wird damit der Einstieg in den Beruf mit der Rot-Weiß-Rot-Karte erleichtert.

Der Start als Buslenker ist flexibel möglich: Vollzeit, Teilzeit oder aushilfsweise. Benötigt wird dazu die Führerscheinausbildung der Klasse D, die Grundqualifikation D95 und danach laufende Qualifizierungsnachweise. Die Ausbildung wird teilweise von den Verkehrsunternehmen finanziert oder unter bestimmten Voraussetzungen vom AMS Oberösterreich gefördert. Das Mindestalter für den Beruf beträgt 21 Jahre. Mit der Ausbildung kann frühestens sechs Monate davor begonnen werden.

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